Öffnet man ein analoges
Telefon, wie es in den 1960er
und 1970er Jahren in Urberach
gebaut wurde, sieht man das
elektromagnetische und
elektrotechnische Innenleben,
das aus Spulen, Relais und
einigen Drähten und
Widerständen besteht. Das
Herzstück ist der Drehwähler,
von dem wir als Laien nur die
oben liegende Wählscheibe
kennen. Dazu kommt der
Handapparat (der „Hörer“), die
Auflagegabel, die
Hörmuscheln, einige Kabel und
schließlich die Apparatekappe.
Alle Teile wurden in Urberach
gefertigt. Dafür wurde unter
anderem die
Kunststoffpresserei eingesetzt.
Man nannte diese Fertigung
Presserei, weil das Material für
den Kunststoff in Pulverform
zum Werk angeliefert und dort
vor der weiteren Verarbeitung
zu Tabletten geformt, also
gepresst, wurde. Später ging
man dazu über, die
verschiedenen
Kunststoffmaterialien als
Granulate anzuliefern. Dazu
wurde eine Kunststoffspritzerei
aufgebaut, die in den folgenden
Jahren immer wieder
modernisiert wurde. Seit
Beginn der 1990er Jahre
wurden die in Urberach
produzierten Kunststoffteile für
die Fertigung aller Anlagen und
Apparate innerhalb von „T&N“
verwendet. Auch die für diese
Fertigungsprozesse
erforderlichen Werkzeuge und
benötigten Stahlformen wurden
in Urberach selbst hergestellt.