Aufgrund der Kriegsproduktion in
der „T&N“ entwickelte sich in
Urberach eine besondere
Beschäftigtenstruktur. Neben den
normal Beschäftigten wurden ab
August 1940 bis zum Kriegsende
bis zu 480 Strafgefangene,
darunter auch viele „Politische“,
vorwiegend aus dem Lager
Rollwald, eingesetzt. Fremdarbeiter
(Freiwillige wie auch unter Druck
Angeworbene überwiegend aus
den besetzten Gebieten) kamen ab
1941 in das Werk – bis Kriegsende
insgesamt etwa 350. Ab April 1942
wurden ungefähr 100
Kriegsgefangene, später auch bis
zu 80 Zwangsarbeiter
(„Ostarbeiter“) eingesetzt. Die
„Ostarbeiter“ mussten an ihrer
Kleidung einen Stoffstreifen mit der
Aufschrift „Ost“ tragen. Hinzu
kamen dienstverpflichtete deutsche
Frauen und Mädchen. Von den
deutschen Männern verblieben im
Werk nur die sogenannten
Unabkömmlichen (“UK-Gestellten“).
Vor allem Schlosser, Klempner,
Mechaniker, Uhrmacher, Elektriker,
Dreher und Fräser wurden benötigt.
Viele Fremdarbeiter, die meisten
Kriegsgefangenen und die
Zwangsarbeiter wurden in 14
Baracken untergebracht, die ab
1942 auf der anderen Straßenseite
des Werks errichtet worden waren.
Für die „Ostarbeiter“ wurde
außerdem eine eigene Küche
eingerichtet, die „Russenküche“.
Es
wurde zwar minderwertiges Essen
gekocht, aber dort beschäftigte
Deutsche sorgten dafür, dass den
Zwangsarbeitern des Öfteren eine
bessere Nahrung zugesteckt
wurde.
Bereits im Jahr 1940 waren
bis zu 1000 Personen im
Urberacher Werk tätig. Zwischen
September 1944 und Januar 1945
gab es dort teilweise bis zu 1500
Beschäftigte.