Kaufpreis 160.000 Reichsmark

Das von dem Juden Harry Fuld in Frankfurt am Main gegründete Unternehmen „Telefonbau & Normalzeit“ beabsichtigte, sich über seine zwei dort bestehenden Werke hinaus zu vergrößern.
Die stillgelegte Fabrik in Urberach war dafür wie geschaffen.
Ende 1936 wurde „T&N“ „arisiert“. Alle jüdischen Leitungskräfte und bald danach auch die übrigen
jüdischen Beschäftigten mussten ohne Abfindung das Unternehmen verlassen. Daraufhin stellten die
Nazis die Fabrik in Urberach ab Sommer 1937 der „T&N“ zur Verfügung.
Als „Gegenleistung“ musste „T&N“ sich verpflichten, in Urberach ausschließlich kriegsvorbereitende
Produktion vorzunehmen. Zur Tarnung erhielt die Firma in Urberach den harmlosen Namen „Gerätebau G.m.b.H.“. Bereits ab Sommer 1937 standen 20 bis 30 Strafgefangene aus der Haftanstalt
Dieburg zur Verfügung. Im Mai 1940 ging das Fabrikgelände in Urberach für 160.000 Reichsmark in
den Besitz von „T&N“ über – nach heutigen rechtlichen Maßstäben eine völlig illegale Transaktion.