Neue Hutmode

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts änderte sich die Hutmode in Mitteleuropa grundlegend, und es kamen jetzt zahlreiche neue Hutmoden auf. Dazu zählten auch Filzhüte, die aus Tierhaaren – vor allem Hasen-, Kaninchen- bzw. Biberhaaren – hergestellt wurden.
Biber gab es zu dieser Zeit aber kaum mehr in unserer Region, sodass man sich in Mitteleuropa vorwiegend auf Hasen und vor allem Kaninchen konzentrierte.
Man fasste beide Tierarten hier unter dem Begriff „Hasen“ zusammen, wovon sich der Name Hasenhaarschneiderei ableitete, auch wenn tatsächlich wesentlich mehr Kaninchen für die Filzfertigung verwendet wurden als Hasen.
Das Verhältnis betrug im Allgemeinen zwei Drittel Anteile an Kaninchen zu einem Drittel Anteil an Hasen. Die Haare dieser Nagetiere wurden deshalb verwendet, weil sie als Filz verarbeitet ein sehr wasserfestes und zudem feines Material darstellten. Das so fein verdichtete Filzgewebe für die Hüte war, gerade auch bei Regenwetter, von Vorteil.
Gefertigt wurden Hüte für Frauen und Männer, teilweise aber auch für Kinder, zum Teil auch drapiert mit Lederbesatz oder mit Seide, Stoff, Federn oder weiterem sog. Putz. Es gab diese Hüte in verschiedenen Farben, von schwarz, über grau, silbergrau, dunkelgrün, braun, braunbeige und blau bis hin zu rot. Filzhüte gewannen aber bereits ab Beginn des 19. Jahrhunderts gegenüber anderen Hutmoden die Oberhand, und das bis weit in das 20. Jahrhundert hinein – und übrigens seit Ende des 20. Jahrhunderts bis heute wieder.