Im Hutstoffwerk „Bloch & Hirsch“
wurde Filz für Hutstoffe produziert.
Die abgezogenen Felle von den
ausgeschlachteten Hasen und
Kaninchen wurden zunächst
getrocknet (Trockenraum) und für
die Bearbeitung vorbereitet
(Vorrichterei). Anschließend wurden
die Haare mit Trommelmaschinen
abgeschnitten (Schneideraum) Die
verbliebenen Haare wurden dann
durch die „Schnipplerinnen“ mit
einer großen Schere
„abgeschnippelt“. Die
abgeschnittenen Haare wurden
anschließend in große Trommeln
geschüttet (Trommlerei), durch
deren schnelle Drehbewegungen
die Haare entfettet wurden. Eine
aus Quecksilber und Arsenik
bestehende Beize bürstete man in
die entfetteten Haare ein (Beizerei).
In einem Laugenbad wurden mit
einem sogenannten Wolf durch
einen Kämm- und Bürstvorgang die
letzten Verschmutzungsteile aus
den Haaren entfernt (Bürsterei). Die
ausgerichteten Haare ließen sich
nun in einem Walk- und
Walzenverfahren zu einem Vlies
verdichten und ineinander
schieben. Gleichzeitig wurde
dieses Gewebe unter heißem
Dampf erhitzt. Durch mehrmalige
Wiederholung Entstand so der Filz,
der abschließend noch gefärbt
wurde und nun zu Hüten weiter
verarbeitet werden konnte. Die von
den Hasen und Kaninchen übrig
gebliebenen Häute wurden an
Gerbereien für die Verarbeitung zu
Leder verkauft. Die kleinen
verbliebenen Fell- und
Knochenreste der Hasen- und
Kaninchenbeine (Keulen) wurden
gesammelt, zerkleinert und zum
Düngen der Felder verwendet.