1930 – 1945

Kriegsproduktion für Flak und V2

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1930–1933

Der stillgelegte Betrieb in Urberach wird nicht weiter genutzt, verbleibt aber im Gewerberegister
Langen, weil die Firmeninhaber an eine spätere Nutzung denken. Im Jahr 1933 erfolgt die Enteignung des Fabrikgeländes.

1934–1937

Der NS-Staat lässt in den Hallen auf dem Fabrikgelände Getreide einlagern.

1937–1940

Das Aufrüsten beginnt. Auch das still liegende Fabrikgelände bleibt von den Kriegsvorbereitungen
nicht verschont. Unter dem Namen „Gerätebau G.m.b.H.“ wird das Industriegelände
vom NS-Staat der Firma „Telefonbau & Normalzeit“ aus Frankfurt am
Main zur Vorbereitung der Kriegsrüstung überlassen. Bis Ende April 1938 werden dort
unter anderem Strafgefangene aus den umliegenden Strafvollzugsanstalten eingesetzt.

1940–1945

Zwischen Sommer 1940 und Frühjahr 1941 werden auf dem Fabrikgelände die Werkhallen
modernisiert, eine neue Entwässerungsanlage entsteht. Im Laufe des Jahres
1940 beginnt die unmittelbare Kriegsproduktion von wichtigen Geräten im Zusammenhang
mit der Lenkung der Geschütze der Flak (Flugabwehrkanone) und Geräteteilen
zur Steuerung der „Wunderwaffe“ V2. Ab Sommer 1940 werden Strafgefangene aus
dem Lager Rollwald eingesetzt. Im April 1941 wird mit der Lehrlingsausbildung begonnen.
Neben nun auch vermehrt beschäftigten Fremdarbeitern gehören ab Frühjahr
1942 außerdem Kriegsgefangene und später auch Zwangsarbeiter zum Industriealltag.
Der Einzug der Alliierten (USA) am 26. März 1945 führt zur Einstellung der Produktion.
Die Lehrlingsausbildung darf aber nach einer kurzen Unterbrechung, zunächst außerhalb des
Fabrikgeländes, weitergeführt werden.